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28.08.23 – Zur regierungsinternen Einigung
                auf sog. Kindergrundsicherung:
               
            
          1. Kindergrundsicherung - ein großer sozialpolitischer Wurf?
              2. Zu den regierungsseitigen Heucheleien und Gehässigkeiten
              anlässlich der Einführung sog. Kindergrundsicherung
            
              
Was
                soll man Großartiges über die neueste sozialpolitische Erfindung
                einer sog. Kindergrundsicherung selbst vermelden: es ist
                schlicht eine Zusammenfassung bisheriger Leistungen wie
                Kindergeld, Bürgergeld und anderes zu einer Gesamtleistung. Es
                wird ausdrücklich betont insbesondere von den
                Regierungsvertretern, die diesem Projekt distanziert
                gegenüberstehen, dass damit keine allgemeine
                Leistungsverbesserungen im Sinne höherer Geldzuwendungen für
                Arme verbunden sind. So sie vorgesehen sind, werden die Leute
                bleibend festgelegt auf niedrigstes Lebensniveau: Geplante neue
                Festlegung des sog. sozio-ökonomischen Existenzminimums ist
                allenfalls darauf bezogen, wie sich das Allernötigste inzwischen
                per Inflation verteuert hat; eine erbärmliche Rücksichtnahme
                darauf, dass Arme daran scheitern, selbst Billigstlebensmittel
                oder Reparaturen von Haushaltsgeräten und anderes Elementares
                der Lebensführung sich leisten zu können.
              
Bemerkenswert sind allerdings die Stellungnahmen, Einordnungen dieser sozialpolitischen Errungenschaft für die Kinder: Wiewohl eine Familienministerin ursprünglich von einem Haushaltsansatz von 12 Mrd. Eur ausging, dann unter dem Druck v.a. des Finanzministeriums auf um die 3 1/2 Mrd. Eur herunterging, hat sie sich schließlich auf 2,4 Mrd. Eur herunterverhandeln, genauer erpressen lassen: es sei eben in höherer Dotierung nicht finanzierbar, was für die Armenbetreuung vorgesehen sei. Gleichwohl heuchelt die Regierungstunte vor, dass die größte Sozialreform seit Jahren gelungen sei, wenn von der finanziellen Ausstattung der Gebeutelten der Nation her im Prinzip alles beim Alten bleibt.
Der
                Finanzminister wartet am Maßstab des Nutzens jedes Cents für
                seine nationale Kapitalwirtschaft mit entsprechenden
                Gehässigkeiten auf: den Armen fehle nicht etwa Geld, sondern sie
                seien arm in Sachen (Lohn-)Arbeit. Hier verdreht der Hetzer auf
                der Regierungsbank vollends um, wie es sich tatsächlich verhält:
                diejenigen, die allenfalls ihre Arbeitskraft ihr Eigen nennen
                können, sind vollständig den geschäftlichen Kalkulationen der
                sog. Arbeitgeber ausgeliefert. Dass die Eltern der Kinder ohne
                Lebensunterhalt aus Lohnarbeit dastehen, wird denen um die Ohren
                gehauen als mangelnden Willen, sich für irgendeine billige
                Drecksarbeit fürs Kapital herzurichten und zur Verfügung zu
                stellen. Dazu passt auch das, was immer mal wieder als gemeines
                sozialpolitisches Credo ausgerufen wird: die Almosen so niedrig
                halten, damit davon ordentlicher Erpressungsdruck auf die
                Paupers ausgeht, sich ja nicht in ihrer erbärmlichen materiellen
                Lage einzurichten; und schon wieder wird davon abgelenkt, dass
                sie nichts in der Hand haben, wenn die Monopolisten über
                sämtliche Lebensbedingungen nach ihren Profitrechnungen
                entscheiden, wer sich für sie nützlich machen darf - stattdessen
                wird als Manko in den Charakter der Leute hineinverlegt, was aus
                ihnen wird.