Tages-Politik - Analyse und Kritik

 
 



22.09.2020 - UN-Generaldebatte:

1. USA greifen China wegen Corona an
2. UN-Chef warnt vor "kaltem Krieg" angesichts der
    Rivalität USA-China



1.
Trump: Man müsse die Nation zur Rechenschaft ziehen, die diese Seuche verursacht habe - China.

Das ist schon ein starkes Stück Feindschaftsansage gegen den weltpolitischen Rivalen China: Was sich auf jedem Flecken des Globus ergeben kann, dass mit den kapitalistischen Eingriffen ins "natürliche Gefüge" Viren freigesetzt werden*), wird den Chinesen hingerieben wie ein Angriff zur Schädigung anderer Nationen, wenn die Virusverbreitung im speziellen Fall Corona von deren Gebiet ausgeht.

2.
Guterres: "Wir bewegen uns in eine sehr gefährliche Richtung. Wir können uns keine Zukunft leisten, in der die Erde... (gespaltet werde)."
Eine so entstehende technologische und wirtschaftliche Kluft könne sich zu einer militärischen ausweiten.


Hier spricht jemand auf der Grundlage der allgegenwärtigen imperialistischen Gegensätze der Welt von einem ideellen Standpunkt der Völkerverständigung aus. Er mahnt die Weltmächte zur Mäßigung und Verständigung angesichts des unaufhaltsamen Gangs der Rivalitäten zwischen USA und China: die USA dulden den aufsteigenden Konkurrenten aus Asien einfach nicht. Die Pandemie nimmt der US-Vorsteher als Gelegenheit, der feststehenden Feindschaft das Bild vom bösen Virus-Verbreiter China zur Seite zu stellen. Schon vor einiger Zeit lässt er durchblicken, das als Angriff gegen die amerikanische Nation Eingestufte den Chinesen mit Summen in Größenordnung von Billionen in Rechnung zu stellen. - Die Sprüche eines UN-Chefs sind das weltdiplomatische Beiwerk zur dem knallharten konkurrenzlerischem Gerangele in der Staatenwelt; Aufklärerisches über die darin waltenden Zwecke, Interessen, Kalkulationen sieht anders aus.


_________________________________
*)Die Stichworte, wie die rücksichtslose Überführung der natürlichen Ausstattung des Globus in geschäftsträchtiges Zeug allerlei ruinöse 'Nebenwirkungen' gebiert, sind: "Landübernutzung“ und dadurch Freisetzung von zuvor “eingeschlossenen Krankheitserregern“, „Züchtung genetischer Monokulturen von Nutztieren“ und darüber „Beseitigung von Immunschranken“ (Rob Wallace, Was COVID-19 mit der ökologischen Krise, dem Raubbau an der Natur und dem Agrobusiness zu tun hat, 2020. - Die naturwissenschaftlich eingefärbten 'Diagnosen' mögen in Ordnung gehen. Der Fehler dieses Buches besteht allerdings darin: Für sauberere Produktions-/Wirtschaftsbedingungen einzutreten bei Fortwirkung des Profitprinzips und dafür ausgerechnet den Staat als den Freisetzer des ungemütlichen geschäftlichen Wirkens anzurufen, nimmt zurück, wie all das geschilderte Ruinöse bis hin zum Ausbruch von Pandemien mit der Räson profitablen Wirtschaftens steht und fällt).