Tages-Politik - Analyse und Kritik

 
 














13./21.09.22 – Stand des Ukraine-Krieges im September 2022:

 

A)
Der Gegen-Krieg der Ukraine zeigt Wirkung dank der westlichen Waffen-
lieferungen - und befeuert wird die Endlosschleife "Waffenlieferungen,
Waffenlieferungen..."
B)
Zur Teilmobilmachung Russlands


A)
An der Kriegsfront Ukraine-Russland hat es die Ukraine dank der westlichen Waffenlieferungen (also der westlichen Anheizung des von Russland ausgegangenen Krieges) geschafft, den Russen militärische Rückschläge zu verpassen bei deren Vormarsch auf ukrainisches Gebiet. Wie in einem zirkulären Selbstläufer plädieren die Scharfmacher im Westen/BRD dafür, weil "unsere" Ukraine so erfolgversprechend mit "unseren" Waffenlieferungen unterwegs ist, deswegen noch mehr und schwereres Gerät (Kampfpanzer) dahin muss, um den kriegerischen Erfolg noch nachhaltiger zu machen, sodass sich daraus schon wieder mehr militärische Ausrüstung seitens des Westens "begründet" - auf dass im Idealfall die Russen den Rückzug anträten.

Die letzteren geben deswegen noch lange nicht ihre "Sicherheitsansprüche" im Grundsatz auf; eher ist angesichts des waffenmäßigen Rückhalts der Ukraine durch die Nato-Staaten bei den Russen die Kalkulation am Werk, noch ganz anders zu eskalieren bis dahin, den Westen selber als direkten Kriegsgegner zu behandeln.

Darauf rekurrieren auch die offiziellen Bedenken eins BRD-Scholz, Änderungen bei den Waffennachschüben gingen nur in Abstimmung mit Verbündeten. Der Spruch vom Alleingang versus Bündnisabstimmung lässt offen bzw. umgeht, was den Kanzler in der Sache seiner Vorbehalte umtreibt, nämlich die Brenzligkeit dessen, wie der Russe drauf reagiert, wenn der EU-/US-Imperialismus sich immer massiver ins Kriegsgeschehen "einschießt".*)

Die USA haben übrigens gleich abgewunken: es sei Sache jedes einzelnen Bündnispartners, was der an Gerät beisteuert für den Gegen-Krieg der Ukraine. Also: so einig sich der Nato-Verein darin ist, den Russen mit vereinter Militärmacht, massiver Aufrüstung, Erweiterung des Kriegsbündnisses Nato um weitere Mitglieder, Verdichtung der militärischen Einkreisung bis an Russlands Grenzen heran den Garaus zu machen, so wenig Eindeutigkeit herrscht in der Frage der Adressierung der eskalierenden Antwort Moskaus angesichts der militärischen Unterstützung der Ukraine durch dessen Gegner.

So wenig der BRD-Staat im Hinblick auf dessen derzeitiges Militär-Potential sich den Schlagabtausch mit den Russen zutraut (dies Kriegsvermögen soll ja erst hergestellt werden mit dem Sondervermögen Bundeswehr!), dem Kreml ist die Berechnung vorgelegt, ob er sich den Eintritt des Nato-Bündnisfalls mit der Übergriffigkeit auf die Scharfmacher in Sachen Waffenausrüstung der Ukraine wird leisten können. - Andererseits: was bliebe im Falle des Bündnisfalls von der BRD/Europa als Gebiet dt. und europäischen Herrschens übrig, wenn der Russe seine finalen Waffen schicken würde? Nichts als imperialistische Sorgen Marke West beim gemeinsamen Ziel von USA/EU, die Russen zu marginalisieren.
_________________________________
*)So warnt Moskau lt. ZDF-Text v. 15.9.22 die USA davor, Raketen größerer Reichweite an Ukraine zu liefern. Das würde die USA zur "Konfliktpartei" machen.


B)

Russland vermeldet angesichts des Kriegsverlaufs "Teilmobilisierung" oder Teilmobilmachung. Die westliche Deutung: das sei eine einzige "Verzweiflungstat". Hier ist eher das Angeberische des Westens zu bemerken, wie der mittels des großartigen Waffenarsenals seines Schützlings Ukraine die Russen in die Flucht zu schlagen in der Lage sei. Als ob es nicht zu jedem Krieg dazugehört, dass im Falle von kriegerischen Rückschlägen die militärischen Kräfte massiert, umorganisiert, effektiviert werden, um den Kriegsverlauf zu korrigieren. Die interessierte Sichtweise westlicher Militärexperten liest in die Steigerung der militärischen Einsatzfähigkeiten nichts als den Unsinn einer Schwäche des Gegners Russlands heraus; bebildert noch anhand der schlechten Ausrüstung und Ausbildung wie "Motivation" der Soldaten/Reservisten: Masse statt Klasse; die russischen Krieger seien für nichts anderes gut als für die Verheizung als "Kanonenfutter" zur hoffnungslosen Kompensation der angeblich schlechten militärischen Qualitäten. Die hochmotivierten und heldenhaften ukrainischen Krieger werden nicht weniger als Kanonenfutter in die Schlacht geworfen? Nach westlicher Optik könne gegen die Faktizität der Verheizung der Untertanen für die kriegerische Durchsetzung der Nation davon nicht die Rede sein. Von der Rechtfertigung des Gegenkrieges der Ukraine als über jeden Zweifel erhabenen "Verteidigungskrieges" her würden die Ukrainer den heldenhaften Tod für allerhöchste Werte incl. der Güte der ukrainischen Nation sterben.