Zum Welternährungstag 16.10.20:
Zum Zynismus von Gedenktagen an die Millionen von Hungernden und Hungertoten
https://www.zdf.de/kinder/logo/hunger-in-der-welt-100.html:
„Gründe für den Hunger
Die Experten des Welthunger-Index nennen mehrere Dinge, die den Hunger auf der Welt verursachen. Gefahren seien zum Beispiel Konflikte, Armut oder der Klimawandel. Durch den Klimawandel ist es in einigen Regionen zum Beispiel häufiger sehr lange sehr heiß. Dadurch werden Ernten zerstört. Kühe, Ziegen und andere Tiere bekommen nur noch wenig Futter, weil die Wiesen ausgetrocknet sind. Dadurch haben die Menschen weniger zu essen.“
Ursache des weltweiten Hungerleidens sollen
u.a. sein Armut und Klimawandel:
die Angabe Armut als Hungerverursacher ist tautologisch: als ob
nicht Hunger bereits für einen absolut ärmlichen Status steht –
welcher erst erklärungsbedürftig wäre angesichts der Kontrastierung
mit dem Umstand, dass in den sog. entwickelten Gegenden Massen von
Reichtümern hervorgebracht werden – allerdings unter dem Vorbehalt
des zahlungsfähigen
Zugriffs darauf, an welchem den Hungerleidern auf dieser Welt
offenbar ganz grundsätzlich gebricht, nicht von Natur oder fehlenden
Fähigkeiten herrührt, sondern Ausweis einer systematisch an ihnen
hergestellten Lage ökonomischer Überflüssigkeit für den Geldreichtum
ist, auf den es auf dem als Geschäftssphäre eingerichteten Globus
ankommt.
Auch die Ursachenbestimmung über den Klimawandel hinkt: dieser schlägt doch so verheerend zu, weil das, was es an Subsistenzwirtschaften gibt, auf primitivsten Weisen der Landbewirtschaftung gründet – was seinerseits Resultat der Zurichtung der sog. Entwicklungsländer als Zulieferer für ausschließlich auswärtige Geschäftsbedürfnisse gegen eine innere flächendeckende ökonomische Eigenentwicklung ist, deshalb auch Verdrängung der Massen von agrarisch nutzbaren Flächen, auf deren erweiterndes, ausgedehnteres Beackern die Elenden angewiesen wären, um mit altertümlichen Mitteln und Methoden dem Boden irgendwas abzugewinnen.
Die reichen Länder haben die Herstellung von Hungerregionen zu verantworten, insofern die Insassen sog. 3. Welt weitgehend für unbrauchbar am Maßstab der weltweiten Geldheckerei erklärt wurden. Und genau diese Geldsäcke sollen jetzt den Mammon für Hilfe an die „hungernden Menschen“ herausrücken. Wo gar nichts an dem objektiven hilflosen Los der Menschen dort unten gerüttelt wird, läuft es auf den Zynismus einer Spendieraktion hinaus; das Hinhieven von Wasser in Tanklastern und Brunnenbau sind die Gemeinheit von als Unterstützung Daherkommendes bei eben fortgesetzten elenden Existenzbedingungen:
„Es gibt aber auch Hoffnung: Denn andere Studien sagen, dass eine Welt ohne Hunger möglich ist, wenn reiche Länder bis 2030 viel Geld in Entwicklungsmaßnahmen stecken, um ärmeren Ländern und hungernden Menschen zu helfen. Aber auch die ärmeren Länder müssten einen Teil dazu beitragen. Insgesamt wären jährlich rund 28 Milliarden Euro nötig.
Eine Möglichkeit wäre, mit dem Geld kleine Landbauern in ärmeren Ländern oder Hilfsprojekte vor Ort zu unterstützen. So könnte man den Bauern zum Beispiel zeigen, was sie beim Ackerbau verbessern können, um eine bessere Ernte einzufahren. Oder es könnten Bewässerungsanlagen in trockenen Gebieten gebaut werden.
Ein anderes großes Problem: sauberes
Trinkwasser. Hier könnten reichere Länder dafür sorgen, dass mehr
Wasser in Tanklastern dorthin geliefert wird oder mehr Brunnen vor
Ort gebaut werden. Es gibt viele Hilfsorganisationen, die weltweit
versuchen, hungernden Menschen auf diese Weise zu helfen. Der
Welthunger-Index aber zeigt, dass es noch viel mehr Hilfe geben
muss, um den Hunger auf der Welt zu bekämpfen.“
(https://www.zdf.de/kinder/logo/hunger-in-der-welt-100.html)