Tages-Politik - Analyse und Kritik

 
 













07.12.22 – "Energiepartnerschaft" mit Afrika:


Wie ein Wirtschaftminister Habeck in Gestalt eines Dementis rauslässt,
dass es bei "Energiepartnerschaft" mit Afrika um nichts als den einseitigen
Nutzen für die imperialistischen Metropolen geht:
Herrichtung von afrikanischen Ländern für den Energiehunger des west-
lichen Kapitalismus und dessen alternative Ausrichtung



Afrika mit seinen Naturgaben wie viel Wind oder vor allem Sonnenenergie wird vom Westen, speziell der BRD durchgemustert darauf hin, im großen Stil die mehr oder weniger unendliche Weiten, z. T. karge Landschaften, dafür aufzubereiten, mit sog. Zukunftstechnologien, die heute schon greifbar sind, Wasserstoff als alternative Energiesorte zu Fossilen zu gewinnen - wo erst mal der Bedarf und Nutzen so ziemlich einseitig jenseits von Afrika in den Metropolen des Westen zu verorten ist. Es spielt sich analog zur Zurichtung der 3. Welt als Rohstoffreservoire für den in Europa und USA beheimateten Weltkapitalismus Ähnliches in Bezug auf sog. grüne Energiegewinnung ab. Es kann einem auffallen, dass ausgerechnet schlichte Elendsregionen mit ihren Wellblechhütten en masse und gegen Null gehender nationalwirtschaftlicher Erschließung wie im Falle Namibia von Deutschen als hervorragend geeigneter Standort für die Einrichtung erneuerbarer Energiegewinnung und Wasserstoffaufbereitung entdeckt werden. Kann es da einen Hauch von Zweifel geben, wem hier so ziemlich unilateral der Nutzen daraus zufällt - wiewohl gleichzeitig die Heuchelei unterwegs ist, es müsse auch oder sogar in erster Linie was für die Elendsregion abfallen: natürlich, wenn mit der schönen Energiepartnerschaft zugleich ein sanftes Hinbugsieren z.B. von Namibia zur gänzlichen Umstellung seiner Energiebewirtschaftung einhergeht, dann fällt eben dies ab: als bleibende Elendsregion wird deren Energiebereitstellung statt auf Kohle nun auf Erneuerbare gegründet. Mit einem Aufbruch zu einer glänzenden wirtschaftlichen Zukunft ist dies nicht zu verwechseln, wenn ein Habeck verlauten lässt, der Anteil Deutschlands beschränke sich bloß auf eine Restgröße in Sachen Belieferung mit Wasserstoff, der Hauptnutzen auch noch in Form "industrieller Weiterentwicklung" liege bei Namibia. Dass es sich mit der Wahrheit gänzlich anders verhält, ertönt zugleich aus dem Hals des Ministers, nämlich in Gestalt eines Dementis, es könne nicht um sowas wie Energieimperialismus gehen, wo Deutschland grünen Wasserstoff "absauge" und Namibia nichts davon habe. So ähnlich nach Meldung von Deutschlandfunk v. 7.12.22, wenn Deutschland auf Diversifizierung beim Energiebezug setze, dürfe es nicht um einseitige Wirtschaftsbeziehung gehen, sondern afrikanische Länder müssten auch profitieren - dies eben die Lüge, als ob es nicht in zuvorderst darum geht, dass Afrika für den Energiebedarf des westlichen Kapitalismus zu dessen Bedingungen zur Verfügung zu stehen hat, sondern eigentlich der Fortschritt da unten angesagt ist. Wenn  Vertreter von Namibia weit von sich weisen, so böse Zungen von einem "neuen Kolonialismus" daherreden, so stellen sie darauf ab, wie alternativlos sie davon abhängen, dass die aktuellen imperialistischen Energieoffensiven des Westens ihnen doch tatsächlich ein paar Euros oder Dollars in ihre Staatskassen einspielen.