Tages-Politik - Analyse und Kritik

 
 













09.12.23 – Anlässlich der Weltklimakonferenz Dubai:


Zur Opec-Blockade von Beschlüssen gegen fossile Energien
-eine Klarstellung zum Verhältnis von Klimazielen und
und Energiepolitik


Dass eine Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) nach einem von dieser bekannt gewordenen Schreiben auf weitere Förderung und Verkauf von Öl, Gas, Kohle besteht, dagegen andere, v.a. mächtige Staaten eine Abkehr von fossilen Energien fordern, zeigt eines: Das Erreichen von Klimazielen ist nie und nimmer der Zweck von Weltklimakonferenzen, sondern in deren Namen werden handfeste energiewirtschaftliche Interessen gegeneinander verfolgt:

Die Ölstaaten halten fest an den Fossilen als ihre nationalökonomische Grundlage. Dass andere mit der Favorisierung der Erneuerbaren dagegenhalten, darauf reagieren die alteingesessenen Öl- und Gasförderländer so, dass mit der Durchsetzung der Erneuerbaren ein Angriff, Gefährdung ihrer ökonomischen Lebensmittel Öl, Gas oder Kohle einhergehe.

Die Aufregung der Verfechter der '"Zukunftstechnologien" über das Vorgehen der Opec zeugt von dem durchsichtigen Manöver, dass es hier um höchste energiepolitische Machtfragen geht, nämlich darum, wer gleich weltweit bestimmend den Kurs im Energiebereich vorgibt. Wenn dies nicht per Beschluss auf Klimakonferenzen funktioniert: spätestens an der praktischen konkurrenzfähigen globalen Etablierung alternativen Energien entscheidet sich für die herkömmlichen Exporteure von Fossilem deren Fortbestand bis hin zur regelrechten Untergrabung ihrer nationalökonomischen Verfasstheit - wenn ihnen so gut wie kein Öl, Gas oder Kohle mehr abgenommen wird.

Nachtrag:
Am 13.12.23 wird nach "zähem Ringen" die Abschlusserklärung der COP28 in Dubai bekannt, die das zuvor Ausgeführte im Kern durchaus bestätigt. So ist von einem regelrechten Ausstieg aus den Fossilen nicht die Rede, sondern im Ungefähren verharrend ist von einem Übergang weg von Öl, Gas und Kohle die Rede; es wird offen gelassen, wie lange noch Förderung der Fossilen vonstatten geht.

Deutschlands Baerbock und Habeck loben den Beschluss in höchsten Tönen, wiewohl eigentlich der definitive Ausstieg Programm war. Trotz der weichgespülten klimapolitischen Perspektiven triumphiert die Baerbock regelrecht über das Ergebnis von Dubai, offenbar deshalb, weil die Ölstaaten im Prinzip auf den Pfad der Abkehr gebracht wurden. Wie letztere genauer festzunageln sind, bleibt offen. Letztlich entscheidet die energiewirtschaftliche Konkurrenzoffensive der imperialistischen Metropolen über den Ausgang. So hat ein Habeck anlässlich des Dubai-Ergebnisses schon ausgemacht die Signale an Investoren und Märkte Richtung Engagement in die Erneuerbaren. Das Copyright auf die Weltmarktführerschaft im Energiesektor gebühre auf jeden Fall dem Westen, nämlich gegen das Auslaufmodell der Geschäftemacherei v.a. mit Öl, die jahrzehntelang insbesondere arabische Staaten reich gemacht hat.