17.07.23
- Zum Migrationsabkommen mit Tunesien:
EU kauft sich die Dienste Tunesiens zur Flüchtlingsabwehr ein
Man hat noch in Erinnerung, wie Tunesien es
vor Kurzem noch ablehnt, für Europa den "Grenzwächter" zu machen.
Jetzt haben es die EU-Imperialisten hingekriegt, mit dem Köder von
etlichen Millionen Euro und Krediten den Elendsstaat da unten
umzustimmen, der vertraglich in Aussicht stellt, Zufluchtsuchende
und Schlepper in die Mangel zu nehmen. So bequem geht also das
Hineinregieren in fremde Staaten heutzutage: man nehme reichlich
Geld in die Hand und schon lassen die betreffenden Staaten sich
die Vorgaben durch die führenden Imperialisten einleuchten.
Das Abkommen mit Tunesien spornt die EU
geradezu an, auch mit anderen afrikanischen Ländern wie Marokko
usw. ähnliche Deals abzuschließen.
15.06.23 - Zum perfiden (vorläufigen) "Asylkompromiss" in der EU:
Die perfektionierte Abwehr der Elendsgestalten aus der 3. Welt
kommt voran
Jetzt ist es fast euro-amtlich: rigoros das
Menschenelend aus der 3. Welt schon an den EU-Außengrenzen
abfangen, quasi inhaftieren und in den als modernisiert
ausgemalten Flüchtlingskerkern sortieren, wer möglichst sofort
wieder in die elenden Verhältnisse abgeschoben gehöre. Was an den
Flüchtlingsmassen exekutiert wird, ist ihre Zuschreibung als
schlicht störendes Menschenmaterial fürs kapitalistische Politik-
und Wirtschaftgetriebe in den Metropolen. Es interessiert absolut
nirgends in der Politik, wo die Nöte von Leuten herkommen, dass
sie es in ihren Herkunftsländern absolut nicht aushalten und sich
über den halben Globus auf den Weg machen, und dabei den
Widerspruch sich aussetzen, dass es ganz in den Berechnungen der
reichen Staaten liegt, was aus ihnen wird, garantiert der
Gesichtspunkt auch nur besseren Überlebens keinerlei Rolle spielt.
Wobei gerade die kapitalistischen Metropolen dafür zuständig sind,
dass überall auf der Welt ihr Geldregime installiert wurde, das da
unten die erbärmlichsten Sorten von Diensten fürs Geld
hervorgebracht hat (vom Tagelöhner bis zum Diener/Dienerin in den
Gemächern der Eliten), die Susistenzwirtschaft auf dem Land so
umgewälzt wurde, dass dem Überleben unter dem Zwang des
Gelderwirtschaftens der Garaus gemacht wird, wenn die Vermarktung
auf lokalen Märkten für eine Handvoll schnödem Mammon das Höchste
ist (sowas wie Erbringung eines Geldüberschusses ist weit und
breit nicht zu sehen, dazu nicht im Entferntesten konkurrenzfähig
gegen die schönen Weltmarkterzeugnisse internationaler Konzerne) -
neben den schon seit Kolonialzeiten bekannten Phänomen, dass die
Leute von ihren Feldern vertrieben werden, wenn für auswärtige
Kapitalbedürfnisse was zu holen ist, also die nackte Not
grassiert, sodass die Hungerhilfen der UNO fester Bestandteil da
unten sind.
Angesichts des vernehmlichen Charakters der EU-Fremdenpolitik als Ausländer-raus-Politik darf natürlich nicht die menschenfreundliche Note fehlen, dass weiterhin Leuten aus Kriegsgebieten oder aufgrund Verfolgung der asylrechtliche Anspruch zustünde. Das soll man als besonderes Entgegenkommen sich zurechtlegen, dass bei Leuten, die in Kriegen und aufgrund Folter in lebensbedrohlicher Lage sind, es im Ermessen der Zuständigen liegt, ob und inwieweit die unmittelbare Gefährdung zu einem Aufenthaltstitel unter lauter Vorbehalte und Beschränkungen für hierzulande berechtigt.
In höchsten Tönen gelobt wird, dass endlich nach jahrelangen Zerrreißproben es EU-Verhandler hingekriegt hätten, dass gerade die flüchtlingspolitischen Abweichler in der EU auf Linie gebracht wurden: das Fernhalten der Flüchtlinge gleich an den Außengrenzen der EU hat nämlich das Konfliktbeladene an sich, dass letztere mit nationalen Grenzen zusammenfallen, sodass der Streit aufkommt, wer die Lasten des nun geplanten Abwehrregimes an den europ. Außengrenzen trägt. Weil es Europa überhaupt nur als Kongolomerat von Einzelstaaten mit ihren eigensüchtigen nationalen Interessen gibt, ist auch der Streitpunkt auf der Tagesordnung, wer wieviel Flüchtlinge im Rahmen festgelegter Quoten in dem Fall aufnimmt, dass diese als Berechtigte mit irgendwelchem Flüchtlingsstatus durchgelassen werden. So haben Polen und Ungarn gleich Bedenken angemeldet, von solchen Migranten behelligt zu werden oder einen Preis für jede verweigerte Aufnahme aufgedrückt zu kriegen.
Und die Politik der Abwehr von Ausländern
kann sich diese noch perfekter vorstellen: sie haben u.U.
Millionen Euro übrig, Länder wie Tunesien dazu zu bewegen, sich
schon weit da unten für die EU als Grenzpolizei zu betätigen und
diejenigen, die abzuhauen gedenken, in ihrem landeseigenen Elend
gefangen zu halten.
04.05.23 - Zum aktuellen Stand der Ausländer- bzw. Flüchtlingsfrage national und EU-weit:
Regierung und Opposition belämmern sich und die Öffentlichkeit auf
der Basis
des Konsenses, dass zu viele Flüchtlinge das EU-Gebiet bevölkern,
damit, welche
Methoden unerwünschte Ausländer am effektivsten fernhalten