02.03.23
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Friedensdebatten
2023:
Wie
auch nur der schlichte Wunsch nach Schweigen der Waffen von
den nationalen Kriegstreibern rigoros als naiv bis kollaborierend
mit
dem Feind abgeschmettert wird.
Wer angesichts des andauernden Krieges den Wunsch nach Frieden hegt, mag zwar das Grauen des Krieges vor Augen haben, das beendet werden müsse: es zeugt allerdings von einiger Ignoranz demgegenüber, was Staaten dazu treibt, sich in der Absolutheit nicht mehr zu vertragen, wie dies in Kriegen der Fall ist. Sich mit dem Klarmachen der Gründe derselben die Interessen von höchsten Gewalten ins Visier zu nehmen: mit denen steht und fällt die Brutalität dessen, wie massenhaft die staatlichen Insassen als Kanonenfutter in der militärischen Durchsetzung des einen Souveräns gegen den anderen verheizt werden.
Die Kriegsbefürworter antworten darauf mit der vorab entschiedenen Unverrückbarkeit dessen, dass ein Russland unter Putin einzig die Sprache der (Gegen-)Gewalt verstehe, dass nicht der geringste Platz sei für irgendwelche anzustrebende Kompromisse auf Verhandlungswegen, zu Waffenstillständen, zu einem Nachkriegsstatus der Kriegsparteien. Waffenstillstände, diplomatische Initiativen zur Kriegsbeendigung werden im Gegenteil als einzige Befestigung der von Russland erreichten Kriegsresultate, Begünstigung der Fähigkeiten zur Fortsetzung des Waffengangs seitens Putins abgekanzelt. Identisch falsch hinsichtlich der Essenz dessen, worum es in Kriegen tatsächlich geht und zugleich umgekehrt zu den alternativen Friedensfreunden, denen es abgetrennt davon, für welche Zwecke es eingesetzt wird, um das Leiden der den Kriegsparteien unterworfenen Völker zu tun sei, weshalb endlich die Waffen ruhen sollten, führen die Kriegstreiber die eigentlich schon seit Kriegsbeginn umlaufenden moralischen Titel (Wahrung der völkischen, kulturellen Identität der Ukrainer) ins Feld, weshalb die Kriegsgräuel ganz viel kriegerisches Engagements der westlichen Schutzpatrone der Ukraine bräuchten.