Tages-Politik - Analyse und Kritik

 
 











 

16.02.23 – Ideologisches zum Ukraine-Krieg:


Kriegspropaganda als Dienst an höchsten Werten versus verkehrte Friedensdoktrin

 

Die Parteigänger des Gegen-Krieges der Ukraine reiten auf dem lügenhaften Narrativ herum, "unsere" Ukraine wäre ohne nachvollziehbaren Grund angegriffen worden, bzw.: es ginge den Russen um die Zerstörung von Identität und Freiheit der Ukraine.

Ersteres ist leicht zu durchschauen: kein Staat der Welt zettelt grundlos Kriege an; in der Räson der staatlichen Gegenüber liegen die Anhaltspunkte vor, sofern man die überhaupt zu prüfen vorhat, weshalb sich das Verhältnis zwischen denen zu absolut feindlicher Konstellation auswächst. Alles andere ist pure Kriegsideologie, die als tautologisches (also: falsch als durch sich selbst Erklärendes) Konstrukt kenntlich wird: der Krieg ist im abstraktesten, insoweit verengtem Sinne, also jenseits der Klärung dessen, was einen Staat so elementar an einem anderen stört, dass er zu den Waffen greift, ein Übergriff auf dessen eigenwillige Betätigung. So kommen die Kriegspropagandisten auf das Verkehrte, allerdings mit eindeutiger parteilicher Stoßrichtung (die Zurückweisung des kriegerischen Einspruchs einer alternativen Weltmacht gegen die weltpolitische Dominanz des US-geführten Freiheitsbündnisses kraft der Beanspruchung der west-imperialistischen Oberhoheit über den Globus ein überparteiliches Gütesiegel zu verleihen), dass das, was im Krieg unmittelbar praktisch vollzogen wird, den Russen gegenüber als Freiheitsberaubung in Bezug auf die Ukraine als ganzer Zweck ihres Überfalls abzuurteilen wäre.

Das Freimachen von jedem materiellen Gehalt der Gegensätze zwischen Russland und der Ukraine sowie dem westlichen Gönner derselben, stattdessen das Hochhalten von höchsten Werten wie Freiheit und Menschenbeglückung, wegen derer Russland militärisch in die Schranken zu weisen sei und der Ukraine eine wuchtigere Waffen nach der anderen zu liefern sei, entfaltet enorme kriegsmoralische Wirkung, sich nämlich darüber gemein zu machen mit der eigenen Obrigkeit und ihrem Kriegsbündnis Nato, dass der verlogene Glaube genährt wird, deren Stellvertreterkrieg wäre für nichts als quasi natürliche Rechte und Menschenfreundliches unterwegs eben getrennt von deren Charakter als Rechtstitel für eindeutige realpolitische, imperialistische Vorhaben - und das angesichts dessen, dass dafür nicht nur die Produktion und Etliches an mehr Kriegsopfer und Zerstörung das Mittel der Wahl wäre, sondern man selber als Westler als Diener auf eigene Kosten und ggf. als Kanonenfutter für die eigene Herrschaft verplant ist. Wie das vorgestellte Gute - unter Absehung von dem, wie es für ein handfestes Interesse in Sachen weltherrschaftlicher Bestimmungsmacht des Westens gegen jeden Abweichler von derselben steht oder damit verwechselt wird - gegen einen angefeindeten Staat mit ganz viel kriegerischer Gewalt vereinbar sei, soll einem ganz und gar nicht koscher vorkommen bzw.: der fällige Rückschluss verbiete sich, dass da nichts als Anliegen höchster Gewalten ausgefechtet werden, die und nur die es sind, weshalb Staaten ohne gewaltige Zerstörungsmittel  als Mittel der Politik nicht auskommen wollen.
Die dagegen antretenden Friedensfreunde machen ein falsches umgedrehtes Abziehbild von der herrschenden Kriegspropaganda: der Krieg könne nicht unendlich weitergehen wegen unermesslicher Opfer; irgendwie müsse zunächst per Waffenstillstand ein Ende des Krieges eingeleitet werden. Die hergestellten massenhaften Opfer sollen für fälligen Friedensschluss sprechen - umgekehrt zu den Kriegstreibern, die im Namen des geschundenen Ukraine-Volkes für das Anheizen des Gegen-Krieges der Ukraine unter Sekundierung durch den Westen plädieren. Damit emanzipiert sich solche Friedensdoktrin nicht weniger vom Inhalt und Grund der Feindseligkeiten, die die Kriegsparteien umtreibt - und laufen damit in eine Falle der Kriegspropagandisten: weil die unbedingte kriegerische Durchsetzung der Ukraine, stellvertretend für den Westen, der freiheitlichen und menschenfreundlichen Werte überhöhend wegen, das Maß dessen ist, wann letzterer überhaupt Frieden auszurufen gedenkt, würgen die Kriegstreiber den alternativen Friedensfreunden rein, dass jedes Nachlassen in der militärischen Auseinandersetzung den Russen in die Hände spiele, deren Kriegsresultate erst mal abgesegnet würden, dass sich der Kriegsgegner im Osten militärisch neu aufstellen/konsolidieren könne zum Nachteil unseres ukrainischen Zöglings, stehend für das  verabsolutierend ins Feld geführte Wahre und Schöne westlicher=menschlicher Lebensart, was sich offenbar mit den größten kriegerischen Grausamkeiten bestens verträgt. - Gerade den linken Friedensanhängern sollte zu denken geben, dass der schlichte Ruf nach Frieden alle Gründe bestehen lässt, weshalb Staaten bei der Austragung ihrer Gegensätze bis zum Äußersten gehen. Das kommt eben davon, wenn man sich den Kriegsgründen gar erst zuzuwenden bereit ist oder sich diese verkehrt zurechtlegt.