Zur ARD-Politsendung „Monitor“ und ihrem
grundverkehrten
Motto „Hintergrund statt
Oberfläche“:
Dass, was Monitor
an Hintergründigem liefert, ist genauso
verkehrte Sicht aufs politische Geschehen wie die
Entgegensetzung
zu Oberflächlichem deswegen von einer falschen Alternative zeugt
Vorbemerkung:
Nicht
nur,
dass Monitor komplett durch Abwesenheit des argumentativen
Begründens von etwas glänzt; die Sendung beherrscht auch die
Gemeinheit der Zensur: Despektierliches wird zumindest unter Nennung
des Kommentators zu einem ihrer Themen als nicht seiner
Netiquette entsprechend nicht veröffentlicht statt kritisiert;
Argumente, die den Verdacht links gestrickter Absage an Staat,
Nation, bürgerliches Untertanentum und kapitalistisches
Wirtschaften wie imperialistisches Herumfuhrwerken auf dem
Globus hegen, werden gleich von vornherein aussortiert. Im
Folgenden - Teil 4 - wird anhand ausgewählter Themen
klargestellt, wie fehlerhaft und parteilich die politische
Berichterstattung der Monitor-Macher beschaffen ist.
MONITOR vom 19.01.2023
"Silvesterkrawalle: Verfehlte Debatte über Integration"
Alle Zitate aus:
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/silvesterkrawalle-verfehlte-integration-100.html
"Prof.
Karim Fereidooni, Rassismusforscher, Ruhr-Universität Bochum: Ich
bin auch schockiert von diesen Vorfällen. Und ich wünsche mir eine
lückenlose Aufklärung, wenn es sie denn geben kann. Also ich warne
vor diesen Diskursen, das Aussehen oder die Kultur von Menschen zu
Rate zu ziehen, um zu sagen, die einen sind weniger kriminell und
die anderen sind kriminell. Diese Debatten führen zu nichts, sie
sind hochgradig unwissenschaftlich. Es gibt keine Nähe zwischen
bestimmten Kulturen und Kriminalität."
Hier wird schlicht die Quelle des
geläufigen Rassismus ausgeblendet, ausländisch anmutenden Menschen
als Eigenart zuzuschreiben, sie seien für abweichendes
Staatsbürgerverhalten prädestiniert: diese Zuschreibung erfolgt
gerade auf Grundlage der staatlich eingerichteten
Auseinandersortierung zwischen berechtigten Inländern und erstmal
ganz grundsätzlich unter Vorbehalt gesetzten Angehörigen
auswärtiger Landstriche. Der Staat selber befeuert diesen
Rassismus oder bremst diesen aus, je nach dem, ob mehr das
Raushauen für unbrauchbar erklärter Ausländer oder mehr die
Nützlichkeit von Fremden für deutsche, kapitalistische Belange
angesagt ist:
„...Rund 400.000
ausländische Fachkräfte braucht Deutschland pro Jahr, um dem
Arbeitskräftemangel zu begegnen, sagt das arbeitgebernahe
Institut der deutschen Wirtschaft. Doch wegen solch aufgeheizter
Debatten laufe Deutschland Gefahr, potenzielle Zuwanderer zu
verschrecken, sagen Wissenschaftler.“
Egal,
in welchem Verhältnis sich echte Deutsche und die anderen an den
Übergriffigkeiten beteiligt haben: unisono sind die als
Rechtsbrecher dingfest zu machen und außer Verkehr zu ziehen. Das
ist die übliche Tour: egal, welche im Allgemeinen falschen Gründe
die Sorte „Ausgelassenheit“ am Sylvester hat, sich nämlich
angesichts der von Staat und Nation in elende Lebenslagen versetzt
neben der harten kapitalistischen Realität, wo man schlicht
als kleines Würstchen oder Konkurrenzverlierer geführt wird, sich
ein Refugium zu schaffen, wo man sich mal austoben kann in dem,
dass man in eingebildeter Vorstellung, eben eigentlich wer sei im
Angesicht des praktisch beigebrachten Loserstatus – Staat und
Strafverfolgungsbehörden erteilen Bescheid, die zu Kriminellen
Erklärten haben sich umstandslos hineinzufügen in der materiellen
Perspektivlosigkeit.
Und die Wissenschaft als berufenen Aufklärungsinstanz steht genauso wenig an, zur Ursachenforschung irgendwas beizutragen:
"Prof. Menno Baumann, Gewaltforscher, Fliedner-Fachhochschule Düsseldorf: Das sind Prozesse, die wir immer wieder erleben. Es passiert in den Stadtteilen, in dem wir den niedrigsten Kipppunkt haben für solche Szenarien. In dem wir das höchste Gewaltpotenzial sicherlich auch versammelt haben und so eine Gruppendynamik am schnellsten passieren kann. Aber das liegt nicht daran, ob da Deutsche oder Migranten wohnen, sondern es liegt daran, dass dort in den Straßen ... sich mehr Perspektivlosigkeit, mehr Langeweile und natürlich auch ein Stück weit mehr Konfrontation mit Ordnungskräften versammelt."
Der
Zusammenschluss von Perspektivlosigkeit und erst recht von langer
Weile mit „Gewaltpotenzial“ in gewissen Stadtteilen ist schon sehr
gewagt. Sehr kindisch das mit der langen Weile und dass deswegen
kräftig draufgehauen würde: wieso soll ausgerechnet letzteres
daraus folgen, dass man mal mit seiner Zeit nichts anzustellen
weiß: da könnten einem ganz andere Dinge einfallen, um sich die
Zeit irgendwie zu vertreiben. Auch von Perspektivlosigkeit zu
Gewaltorgien gibt es keinen nahtlosen Übergang: es kommt schon ein
bisschen drauf an, wie man sich diese zurechtlegt und
welche Schlüsse man daraus zieht. Und was soll das mit den
Ordnungskräften, im bloßen Angesicht von denen die Sau
rauszulassen? Gemäß dem doofen Zirkel: die Versammlung der
staatlichen Ordnungsmacht für sich provoziere bereits die
„Konfrontation“ mit der einfach so. Das setzt doch wohl ein Urteil
voraus, für was die Ordnungshüter im Kopf eines
Krawallmachers stehen und die deswegen zum Objekt privater
Gegengewalt werden.
MONITOR vom 27.10.2022
"Bundesregierung will EU-Lieferkettengesetz deutlich abschwächen"
Alle Zitate aus:
https://https://www1.wdr.de/daserste/monitor/extras/pressemeldung-eu-lieferketten-100.html
MONITOR vom 15.09.2022
"Bürgergeld: Etikettenschwindel zulasten der Ärmsten?"
Alle
Zitate aus:
https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/buergergeld-etikettenschwindel-100.html