Zur ARD-Politsendung „Monitor“ und ihrem
grundverkehrten
Motto „Hintergrund statt
Oberfläche“:
Dass, was Monitor
an Hintergründigem liefert, ist genauso verkehrte
Sicht aufs politische Geschehen wie die Entgegensetzung
zu Oberflächlichem deswegen von einer falschen Alternative zeugt
Vorbemerkung:
Nicht
nur,
dass Monitor komplett durch Abwesenheit des argumentativen
Begründens von etwas glänzt; die Sendung beherrscht auch die
Gemeinheit der Zensur: Despektierliches wird zumindest unter Nennung
des Kommentators zu einem ihrer Themen als nicht seiner
Netiquette entsprechend nicht veröffentlicht statt kritisiert;
Argumente, die den Verdacht links gestrickter Absage an Staat,
Nation, bürgerliches Untertanentum und kapitalistisches
Wirtschaften wie imperialistisches Herumfuhrwerken auf dem
Globus hegen, werden gleich von vornherein aussortiert. Im
Folgenden - Teil 6 - wird anhand ausgewählter Themen
klargestellt, wie fehlerhaft und parteilich die politische
Berichterstattung der Monitor-Macher beschaffen ist.
MONITOR vom 12.10.2023
"Migrationskrise? Eine Gemeinde zeigt, wie es geht"
(https://www1.wdr.de/daserste/monitor/sendungen/migrationskrise-eine-gemeinde-zeigt-wie-es-geht-100.html)
"Die Migrationsdebatte läuft
seit Wochen auf Hochtouren. Und immer wieder heißt es: Die
Kommunen sind überfordert. Alle Kommunen? Keineswegs: Eine
kleine Gemeinde bei München beherbergt viel mehr Geflüchtete,
als sie eigentlich müsste. Und gibt sich keineswegs
überfordert..."
Die Politik kennt auf diese sogenannte Migrationskrise fast nur
eine Antwort: Abschotten, einsperren, abschieben. Dabei ginge es
auch ganz anders, wie diese kleine Gemeinde in Oberbayern zeigt.
Wo viel mehr Geflüchtete aufgenommen werden als gefordert und wo
sich kaum einer davor fürchtet oder gar überfordert fühlt..."
Es
ist ein grobes Missverständnis, die Politik schotte und schiebe ab
wegen mangelnder Möglichkeiten der Bewältigung des
Flüchtlingsaufkommens. Die Abwehrhaltung gegenüber Flüchtlingen
erklärt sich daraus, dass die hierzulande Einlass begehren, obwohl
sie nicht bestellt sind. Die Politik will ganz nach eigener
souveräner Verfügung entscheiden, wem sie Asyl gewährt oder
sonstige Verwendung hätte und nicht dem Begehren von Flüchtlingen
einfach folgen. Deswegen der ganze Aufwand, Migranten schon an den
EU-Außengrenzen abzufangen oder den Herkunftsländern aufdrücken,
Flüchtende bei sich zu verstauen.
Dass da Gemeinden sich überfordert meinen angesichts des
Flüchtlingszustroms, also die Bebilderung eines Notstands in
Sachen Unterbringung von Migranten bemühen, dies ist die Art und
Weise, wie plausibel gemacht wird eine generelle Abwehrhaltung
gegenüber Fremdlingen. Dazu gehört auch, dass man die Akzeptanz
von Flüchtlingen in der Bevölkerung strapazieren würde – wiewohl
gar nicht ein einziger Flüchtlingsfall den Heimischen unmittelbar
in die Quere kommt, dies vielmehr eine Sache der nationalistischen
Anfeindung von Fremdlingen ist, dass die einem eingebildeten
Status nationaler Privilegierung der Einheimischen verletzen
würden.
Es geht also fehlt, die Ausländerabschottung wegen eines
Unterbringungsnotstands oder fehlender Ausländerakzeptanz dadurch
entkräften zu wollen, dass man auf Gemeinden zeigt, die mit ihrem
Einfallsreichtum und Engagement vorführen würden, wie Verstauung
von Migranten bei allen Schwierigkeiten bei gutem Willen
funktionieren könne.
MONITOR vom 21.09.2023
"Bürgergeld: Falsches Spiel mit falschen Zahlen"
Monitor
greift die Behauptung von CDU/CSU und diverser Medien auf, es
lohne sich nicht mehr zu arbeiten, weil das Bürgergeld zu hoch
sei. Die Erhöhung des Bürgergeldes um 12 Prozent ab 2024 tauge
bloß zum Inflationsausgleich nach Monitor; es wird Beispiel
vorgeführt, dass es eigentlich zum Leben zu wenig sei.
Monitor will nachweisen, dass es nicht stimmen würde, dass Arbeiten sich nicht lohnen würde. Das Lohnabstandsgebot sei gewahrt: alleinstehender Bürgergeldempfänger erhielte um die 966,- Eur; mit um die 1498,- Eur auf Mindestlohnbasis hätte man als Arbeitender rund 500,- Eur mehr.
Einerseits
beruft sich Monitor bei seiner Durchrechnerei, ob das
Lohnabstandsgebot eingehalten werde, darauf, dass z.B. ein
CDU-Linnemann (wahrheitswidrig) behauptet, irgendwelche
Bürgergeldempfänger hätte ganze 800,- Eur mehr als irgendwelche
Arbeitende. Andererseits steht letztere Übertreibung für was viel
Grundsätzlicheres: die Hetzer gegen das Bürgergeld melden in aller
Grundsätzlichkeit Zweifel daran an, ob Sozialleistungen
hinreichend für die Erpressungswirkungen sorgen würden, die an
deren Ausgestaltung geknüpft werden: ein ärmliches Überlebensgeld,
das dem unbedingten Setzen auf Lohnarbeit nachhelfen soll.
MONITOR
vom 31.08.2023
Verkehrtes
zur Asylpolitik der CDU:
"Alte Parolen - Der Angriff der
CDU auf das Asylrecht"