27.04.2023 – Zur neuen großen Koalition in Berlin:
Zu den taktischen, opportunistischen
Implikationen des Berliner Wahlzirkus
Der
Sicherung des Zugriffs auf die Regierungsmacht in der Hauptstadt
wegen tritt eine SPD-Karriere-Frau Giffey von der Regierungsspitze
ab, um sich im Fahrwasser des Erfolgs der die Ordnungsmacht des
Staates/der Stadt betonenden Konservativen das Mitmachen an der
Staatsmacht an vorderster Front auch künftig zu erhalten.
Der
Wahlausgang in Berlin zeigt, dass die SPD trotz Stimmenverluste mehr
oder weniger bequem mit vormaligen Koalitionspartnern Linke und
Grüne hätte weiterregieren können, so also dem Streben der CDU, in
bestimmender Weise sich die Regierungsämter zu krallen einen Strich
durch deren Rechnung hätte machen können.
Nein,
jetzt würde es interessant, was das Ausschauhalten nach anderen
Koalitionskonstellationen der SPD eine in deren Augen unentbehrliche
Rolle beim Kommandieren des Stadtvolkes gleich über die neue
Regierungsperiode hinaus für Perspektiven einbringt. Auf einmal wird
die sonst als rückwärtsgewandt geltende Politik der Polit-Christen
zum Steigbügelhalter für die SPD-Front-Frau G. in Sachen
Herrschaftsbeteiligung an prominenter Stelle darüber, zunächst in
die zweite Reihe zu treten hinter einen potenziellen und jetzt
feststehenden CDU-Regierungschef, also dafür, erstens über die
Exekution der politischen Notwendigkeiten des Herrschens über die
Stadt, wie sie im Allgemeinen von allen Parteien geteilt werden,
zweitens über andere Betonung staatlicher Herrschaftsausübung, wie
das Raushängen der Seite der Ordnungsmacht und deren Stärkung, sich
die fortgesetzte Partizipation gleich jenseits der anstehenden
Herrschaftsperiode an führender Stelle auszurechnen. Was hier als
lupenreiner Opportunismus kenntlich wird, kommt von der
SPD-Frau als heuchlerische Kritik an ehemaligen Polit-Partnern daher
von wegen größerer Schwierigkeiten beim Einigen auf gemeinsames
Regierungsprogramm, z.T. aber auch mit Körnchen Wahrheitsgehalt,
dass die von den Sozis die "Zeichen der Zeit" gehorchenden neu
abgesteckten Politikfelder reibungsloser mit den CDU-Fritzen
durchzusetzen seien. - Die Mehrheit des SPD-Parteivolks ist sich
nicht zu schade, die opportunistischen Berechnungen der Parteispitze
abzunicken, insofern dieses offenbar selbst gar kein anderes
Kriterium kennen will als das, was die Einbindung der Sozis in das
Schalten und Walten an der Regierungsspitze befördert.
Der
Schuss kann natürlich auch nach hinten losgehen, wie es schon geläufig
ist aus Zeiten der Verabschiedung der SPD davon,
einen politischen Dienst an den Geschundenen der Nation als
Sondermerkmal der Sozis sich zu eigen zu machen, welche die
Sozialdemokraten selbst mit produzieren mit der Lizenzierung und
Betreuung des nationalen Kapitalismus: die selbstbewusste Anwanzerei
an den politischen Konservatismus des Regierungshandelns, eben im
Brust der Überzeugung, dass das staatmächtige Durchgreifen gegen
alles mögliche Ungesetzliche auch von Seiten der Sozis seinen
gebührenden Stellenwert eingeräumt gehöre, resultieren kann in die
Herabstufung der staatspolitischen Relevanz der Sozis und demnächst
die CDU mit bequemer Mehrheit die ersteren als Juniorpartner fürs
Regieren nicht mehr braucht.