Todestage von mehr oder weniger bedeutenden Politikern sind
Anlass für nichts als
Lobhudeleien auf deren politische Werke,
Beweihräucherungen in Form von irgendwelchen
Verdiensten für die Nation. Dabei geht ein wenig unter, was
für Härten dem zu Grunde
liegen:
Die
Eingemeindung der DDR war zweifellos ein Gewinn - für
den westdeutschen Staat,
der per friedlicher Eroberung sein Herrschaftsgebiet samt
Volk schlagartig erklecklich
vergrößert hat: ein Machtzuwachs für den bürgerlichen
Gewaltmonopolisten, einher-
gehend mit der grundlegenden Umkrempelung der
Herrschaftsweise und des ökonomischen
Systems drüben. Die Folgen und Kosten der Restauration des
Kapitalismus auf dem
Gebiet der ehemaligen DDR hatte das überwiegende Volk mit
der Verwandlung in
freie Lohnarbeiter zu tragen: nämlich Existenzunsicherheit,
herrührend von der totalen
Abhängigkeit der Leute von den Geschäftsrechnungen von
unternehmerischen Geld-
geiern; überhaupt Armut und Elend sind als die
Lebensperspektiven mit der Eroberung
des ostdeutschen Staates eingekehrt.
Im
Falle der Finanzkrise und wie die auf Griechenland
durchgeschlagen hat, wenn das
internatíonale Finanzkapital die Beglaubigung griechischer
Schulden als tragfähige
kündigt, hat der Schäuble mit der Regierung und anderer
EU-Mitglieder im Rücken einiges
an Erpressungsmacht aufgeboten, Griechenland auf Kurs zu
hieven: nämlich durch
rigoroses Hineinregieren dem Griechenstaat vorzuschreiben,
die Staats- und Wirt-
schaftsmacherei so zurechtzustutzen per brutalem
Kosteneinsparungsprogramm
gegen
Notkredite, dass es letztlich der Geldmacht des Euros
zukommt. Letzteres war
denn auch die Scheidelinie, entlang derer allenfalls
Alternativen gegeneinanderstanden:
Ausschluss Griechenlands aus der Wirtschaft- und
Währungsunion oder Kaputt-
Reformiererei von Staat und Wirtschaft als alsbald positives
Signal an die Kredit-
Kapitalisten der Welt.
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