09.02.23
- Neue Afrika-Strategie der Bundesregierung:
Die energie-imperialistische Zurichtung Akfrikas im Zeichen der
Erneuerbaren
Energien lügenhaft als Wohlstandsförderung für den schwarzen
Kontinent
verkaufen.
"Pressemitteilung
vom 24. Januar 2023 | Entwicklungsministerin Svenja Schulze hat
die neue Afrika-Strategie des BMZ vorgelegt. Die Schwerpunkte des
deutschen Engagements mit den afrikanischen Partnerländern liegen
demnach künftig beim sozial-ökologischen Wandel der Wirtschaft,
der Schaffung guter Arbeit für die rasch wachsende junge
Bevölkerung und der Geschlechtergerechtigkeit. Um eine größere
Wirkung zu erzielen, will das BMZ zudem verstärkt europäische und
multilaterale Hebel nutzen. Die Strategie gründet auf einem
sechsmonatigen Konsultationsprozess mit europäischen und
afrikanischen Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft,
Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Jugend."
Es ist schon bemerkenswert: es soll in Afrika um sozial-ökologischen
Wandel gehen – hat sich Afrika den bestellt oder lugt nicht eher ein
einseitiges Interesse von D. hervor, sich unter diesem Titel Afrika
eben für D. nutzbar zu machen. Die Ministerin geht aber mit der Lüge
hausieren, ihr Ministerium sei ganz uneigennützig für Afrika und
dessen im Nebulösen angesiedeltes „Wachsen“*),
für „gute Arbeit“, „nachhaltige Entwicklung“, „Innovation“ auf dem
Kontinent tätig:
„...sind 25
Millionen zusätzliche Jobs in Afrika nötig – pro Jahr. Es sind
Jobs, die den Unterschied machen zwischen Perspektivlosigkeit,
Frust und Instabilität auf der einen Seite und Entwicklung,
Innovation und der Bewältigung von Krisen auf der anderen Seite.
Das Entwicklungsministerium kann diese Jobs nicht selbst schaffen.
Aber wir können gemeinsam mit Afrika an guten Grundlagen und
Rahmenbedingungen arbeiten.“
Der Kern des neuen Aufbruchs mit Afrika ist die Ausbeutung der
natürlichen Potentiale des Kontinents zu imperialistischem Nutzen
jenseits des Fossilen, das in Gestalt von Öl und anderem nach
Jahrzehnten ausgedient hat:
„Kern der
Afrika-Strategie ist es, Rahmenbedingungen für neue Jobs zu
schaffen, die sozial und ökologisch wirken.... Beispiele dafür
sind Energiewende-Partnerschaften, nachhaltige Infrastruktur, der
Aufbau einer neuen grünen Wasserstoff-Industrie...“
Die andere Seite der euphemistisch daherkommenden Partnerschaft ist
die Ausrichtung des Südens auf die energie-imperialistische Agenda
des Westens, dessen gänzliche Umstellung auf die erneuerbaren
Energien, damit die Herrichtung als Absatzmarkt für die
entsprechenden Technologien, das Abhängigmachen davon. Mangels
eigener Mittel, die ja mit dem Versiegen der fossilen Energiequellen
per deren Export ausgetrocknet werden (dessen Ergiebigkeit auch
schon früher rein an dem Bedarf auswärtiger Interessenten und was
denen die Fossilen wert sind, hing), ist der Umstand, ob und was
sich die Afrikaner da überhaupt leisten können, ganz daran gebunden,
wie der Imperialismus die Zurverfügungstellung der sonnenreichen
Gebiete entgeltet.
Und es wird auch nicht verhehlt, dass D./Europa beim
„sozial-ökologischen“ Zugriff auf Afrika in ein Konkurrenzverhältnis
zu anderen Metropolen steht, weshalb es einiges an Exklusivität der
neuen ökonomischen Benutzung des schwarzen Kontinents zu sichern
gilt:
„Wir sind gut
beraten, die Nachbarschaft mit Afrika zu pflegen. In der neuen
multipolaren Weltordnung müssen Deutschland und Europa rechtzeitig
die Kompetenz aufbauen, auch über Kontinente hinweg belastbare
Allianzen, Netzwerke und Partnerschaften zu schließen... Wir sind
nicht die einzigen, die sich in Afrika engagieren. Auch andere
haben ihren Einsatz verstärkt. Deutschland und Europa sollten sich
also darauf konzentrieren, selber attraktive Kooperationsangebote
zu machen.“
Das Gerede von der Besorgung „nachhaltiger wirtschaftlicher
Entwicklung, Beschäftigung und Wohlstand“ für Afrika hat also einzig
seinen Stellenwert darin, afrikanische Staaten vor der
imperialistischen Konkurrenz auf sich zu „orientieren“ – wofür man
sich einiges an „Angeboten“ einfallen lässt, die lügenhaft dick
aufgebauscht werden zu einer großartigen Eigen-Perspektive für
Afrika.
Von der imperialistischen Warte eines ehemaligen Bundespräsidenten
Köhler hört sich die ziemlich eigennützige Afrika-Strategie für
Europa so an:
„Saubere
Energie, Arbeitskräfte, Absatzmärkte, Investitionsmöglichkeiten.
Kein anderer Kontinent wird für die Zukunft Europas(!)
wichtiger sein als Afrika“ (nach ZDF-Text v. 8.2.23).
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*)Das
kennt man doch aus der jahrzehntelangen Geschichte der einseitigen
Abhängigkeit Afrikas von den kap. Metropolen: ersteres ist als
billiges Wachstumsmittel mit seinen paar Rohstoffen oder
Monokulturen für letztere vorgesehen, ansonsten im Großen und Ganzen
für unnütz erklärt mit den bekannten Folgen von hungernden und
flüchtenden Massen und dahinsiechenden Staaten.
Nachweis der Zitate, wenn
nicht anders ausgewiesen:
https://www.bmz.de/de/aktuelles/aktuelle-meldungen/neue-afrika-strategie-des-bmz-137724
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Zum imperaislistischen Gehalt der "Energiepartnerschaft" mit Afrika siehe auch:
Energiepartnerschaft mit
Afrika - 2022